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Stadtarchiv

Das Archiv der Kreisstadt Mühldorf a. Inn ist ein Zentrum der Dokumentation und Information mit Unterlagen vom frühen Mittelalter bis heute. Mit seinen vielfältigen Aufgaben zwischen Verwaltung, wissenschaftlicher Forschung, historisch-politischer Bildungsarbeit und Regional- und Heimatgeschichte ist es eine kulturelle Einrichtung besonderer Art. Mit seinen in das Spätmittelalter zurückreichenden Archivbeständen nimmt es eine bedeutende Stellung in der bayerischen Archivlandschaft ein.

Kontakt und Öffnungszeiten

Die Anschrift des Mühldorfer Stadtarchivs lautet:

Stadtarchiv
Rathaus
Stadtplatz 21
84453 Mühldorf a. Inn

Tel. 08631 / 612-225
Fax 08631 / 612-222
stadtarchiv@muehldorf.de

Das Stadtarchiv ist geöffnet:

  • von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr
  • am Donnerstag außerdem von 13 bis 18 Uhr

Stadtarchivar

Stadtarchivar und Ansprechpartner für alle historischen Fragen bei der Kreisstadt Mühldorf a. Inn ist Edwin Hamberger. Die Kontaktdaten lauten:

Edwin Hamberger
Stadtarchivar
Stadtplatz 21
84453 Mühldorf a. Inn

Telefon 08631 612-225
edwin.hamberger@muehldorf.de

Das Stadtarchiv früher und heute

Während andere Städte Verluste durch Brand, Wasser oder Raub zu beklagen haben, ist es im Stadtarchiv Mühldorf gelungen, das Archivgut ungeschmälert durch die Jahrhunderte zu bringen. Die Stadt war sich dieser Tatsache immer bewusst und brachte daher dem Archivwesen große Aufmerksamkeit entgegen. Als einstige "Salzburger Stadt" inmitten des Kurfürstentums Bayern stellt sie ein unverwechselbares Glanzlicht innerhalb der altbayerischen Geschichtslandschaft dar. Diese Professionalisierung im städtischen Archivwesen führte dazu, dass die Stadt umfangreiche Urkundenbestände aus dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv zurückbekam. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahre 1303.

Das Stadtarchiv ist heute eine moderne, effektiv und rationell arbeitende Dienstleistungsbehörde, die gleichermaßen dem Schüler, dem Studenten, dem Wissenschaftler oder dem Heimat- und Familienforscher zur Verfügung steht. Das vom Kultusministerium entwickelte und unterstützte Pilotprojekt "Archivpädagogik" ist auch im Stadtarchiv Mühldorf auf regen Zuspruch gestoßen. Ziel diese Projekts soll dabei sein, den außerschulischen Lernort Archiv als Teil des Unterrichts zu etablieren. Die Benutzerstatistik (170 Benutzungen mit schulischem Zweck) zeigt, dass immer mehr Schüler den Weg ins Archiv finden und mit den dortigen Quellen arbeiten. Die Verzeichnung der Archivbestände, rund 1,7 laufende Kilometer, mit Hilfe der EDV ist durch Innovation und Effektivität geprägt. Ein kostenloser Faltprospekt informiert über Bestände und Aufgaben des Archivs. Die Benutzung zu wissenschaftlichen, heimatkundlichen, familiengeschichtlichen und unterrichtlichen Zwecken ist gebührenfrei. Für die Anfertigung von Kopien und Reproduktionen werden Gebühren erhoben.

Spiegel der Vergangenheit : Die Bestände des Stadtarchivs

  1. Urkunden
    • ca. 1020 Urkunden (1303-1868, Privilegien, Urfehden, Urkunden über Haus- und Grundbesitz, Urkunden der Stiftungen); der Schwerpunkt der Überlieferung liegt im 15. und 16. Jahrhundert
  2. Amtsbücher
    • Stadtgerichtsbücher (1496-1584); Stadtgerichtsprotokolle (1778-1780); Bürgerbücher (1448-1622); Stadtordnung (1522-1602), Briefprotokolle (1657-1797); Urbare (1617-1618, 1624, 1672-1693); Grundbücher (1672-1693, 1700); Zunftbücher (16, 17, 18 und 19. Jh.), Ratsprotokolle (1585-1809); Sitzungsprotokolle des Stadtmagistrats (1818-1920); Sitzungsprotokolle der Gemeindebevollmächtigten (1819-1919), Stadtratsprotokolle (1920-1986); Protokolle des Armenpflegschaftsrats (1840-1906); Verzeichnisse der Dienstboten und Handwerksgesellen (1842-1913), Kataster über die in der Stadt Mühldorf ansässigen Familien (1847, 1870,) Hauskataster (1855, 1830-1858); Tagesberichte des Bürgermeisters (1937-1966) u.a.m.
  3. Rechnungsbände
    • Stadtkammerrechnung (1468-1803); Kommunalrechnung (1811-1899); Stadtkasse (1900-1957); Heiliggeistspital-Stiftung (1501-1799, 1804-1807, 1850-1925); Leprosenhaus-Stiftung (1532-1807, 1850-1920); Bruderhaus-Stiftung (1576-1807, 1850-1925); Schulfonds (1798-1925); Katharinenzunft (1573-1807, 1850-1920); Ausländer- und Gaststeuer (1593-1795), Brückenzoll (1632-1794); Umgeld (1522-1793); Gemeines und Märzenbier, (1742-1780); Kriegsschulden (1821-1840); Lokal-Armenfonds (1830-1925), Pflasterzoll (1868-1918);Gemeindeumlagen (1876-1918); Dienstbotenkrankenhaus (1821-1920); Kaufleute-Bruderschaft (1618); Bäckerzunft (1618, 1619, 1675, 1758, 1790); Metzgerzunft (1699-1759; 1877-1906); u.a.m.
  4. Akten
    • 9400 Akten (1431-1970, 90 lfm ); der Schwerpunkt der Überlieferung liegt im 19. und 20. Jahrhundert; Registraturen der ehemals selbstständigen Gemeinden, Altmühldorf, Hart u. Mössling ;
  5. Einwohnermeldearchiv
    • (Familien-und Hausbögen, Meldekarteien, ab ca. 1868)
  6. Sammlungen
    • Karten und Pläne (vor allem aus dem 19. und 20. Jahrhundert)
    • Plakate und Flugblätter (ab 1865)
    • 4000 Photos und Postkarten (ab ca. 1870)
    • Druckschriften (17.-20. Jahrhundert)
    • Audio- und Videokassetten
    • Materialsammlung zu stadtgeschichtlichen Themen (700 Einheiten)
    • Zeitungen: Völkischer Beobachter (1939-1945); Wochenblatt für die Bezirke der königl. Landgerichte, Burghausen, Altötting und Mühldorf (1842-1862); Amtsbote für die königl. Bezirksämter Altötting und Mühldorf und die königl. Landgerichte Altötting, Burghausen, Mühldorf u. Neumarkt (1863-1871); Mühldorfer Anzeiger (1871-1996)
  7. Dienstbibliothek
    • Veröffentlichungen zur Orts- und Heimatgeschichte; Quelleneditionen und Darstellungen zur bayerischen und deutschen Geschichte, geschichtlichen Hilfswissenschaften, Rechts- und Kirchengeschichte; (ca. 2500 Bände, 80 lfm); Amts- und Gesetzesblätter (25 lfm)
  8. Literatur
    • Edgar Krausen, Stadtarchiv Mühldorf a. Inn. Beständeübersicht (Bayerische Archivinventare, Heft 13) München 1958.