Die Kreisstadt Mühldorf a. Inn ist in der Inn-Salzach-Region ein Verkehrsknotenpunkt von herausragendem Rang. Sowohl in die Landeshauptstadt München als auch in alle anderen Richtungen gen Oberbayern, Niederbayern oder Österreich ist Mühldorf hervorragend angebunden. Das gilt insbesondere für den überregionalen Verkehr per Automobil etwa durch die Autobahn 94 oder den Linienstern der Deutschen Bahn. Der öffentliche Personennahverkehr wird überörtlich durch einen Linienbusverkehr in Zuständigkeit des Landratsamtes organisiert. Alle Informationen dazu finden Sie auf der Website des Landratsamtes.
Informationen des Landratsamtes
Der öffentliche Personennahverkehr ist von Juli 2024 an als Rufbus-System organisiert: zunächst im Probebetrieb, von Mai 2025 an im Regelbetrieb. Die Basis des Rufbusses ist ein Netz aus 175 Haltestellen, die anders als beim Linienverkehr nur bei Bedarf angefahren werden. Damit haben 95 Prozent der Mühldorferinnen und Mühldorfer eine Haltstelle in weniger als 300 Metern Entfernung von Zuhause.
Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem früheren Netz, von der gerade Seniorinnen und Senioren profitieren. Weiße Flecken wie das Altmühldorfer Tal werden überhaupt erst in das Netz integriert. Umweltschädliche und im Linienverkehr unvermeidliche Leerfahrten gehören ebenfalls der Vergangenheit an.
App "Rufbus Mühldorf" im App Store
App "Rufbus Mühldorf" bei Google Play
Der QR-Code führt direkt zum Download der App "Rufbus Mühldorf" unseres Dienstleisters Via Mobility, der von Mai 2025 an mit an Bord ist.
Wie viele Busse sind unterwegs?
Von Mai 2025 an sind vier Kleinbusse im Regelbetrieb im Einsatz – gut erkennbar am Rufbus-Design. Zunächst war es im Juli 2024 mit zwei Fahrzeugen losgegangen. Ab Dezember 2024 waren drei Kleinbusse unterwegs.
Wer ist für den Betrieb verantwortlich?
Für den Rufbus-Betrieb sorgt von Mai 2025 an die in Berlin ansässige Firma Via Mobility.
Wie läuft das Buchen von Fahrten?
Fahrten können auf zwei Wegen gebucht werden. Zum einen mit der App „Rufbus Mühldorf“, die man sich kostenlos im App Store von Apple und bei Google Play herunterladen kann. Wer sich registriert hat, kann über die App den Bus für die gewünschte Strecke rufen. Zum anderen gibt es eine analoge Alternative. Während der Service-Zeiten können Fahrten auch unter der Telefonnummer 030/8379 2882 reserviert werden. Die benötigten Details werden dabei direkt im Telefongespräch geklärt. Vor der ersten Reservierung ist eine Registrierung unter ebenjener Telefonnummer nötig.
Wann fahren die Busse?
Die Rufbusse fahren zum Einstieg von Montag bis Freitag von 6 bis 20 Uhr, am Samstag von 10 bis 20 Uhr.
Wie viel kostet es, mit dem Rufbus zu fahren?
Jede Fahrt kostet zwei Euro. Wer ein gültiges Deutschlandticket hat, zahlt nur einen Euro. Das gilt unabhängig von gefahrenen Kilometern. Kinder unter sechs Jahren fahren in Begleitung kostenlos.
Wie zahlt man?
Bezahlt werden Fahrten über die im App-Profil hinterlegte Kreditkarte oder per PayPal. Auch Bargeldzahlung im Fahrzeug geht – und ist bei telefonischer Buchung die gängige Zahlungsart.
Ich habe einen Schwerbehindertenausweis, bin auf eine Begleitperson angewiesen und bisher kostenlos mit dem ÖPNV gefahren. Wie ist das beim Rufbus?
Grundsätzlich gilt: Wer bislang kostenlos mitfahren konnte, kann das auch im Rufbus. Wie üblich sind dafür ein grün-orangener Schwerbehindertenausweis sowie eine gültige Wertmarke notwendig. Auch eine Begleitperson fährt kostenlos mit, wenn das Merkzeichen „B“ im Schwerbehindertenausweis geführt ist. Eine zusätzliche Wertmarke ist nicht nötig.
Wann kann oder sollte man buchen?
Gebucht werden kann spontan, wobei je nach aktuellen Kapazitäten Wartezeiten vorkommen können. Um dem vorzubeugen, ist eine Vorausbuchung bis zu sieben Tage vor der geplanten Fahrt möglich.
Der Rufbus hat so viele Haltestellen. Woran erkenne ich die?
Alle bisherigen Bushaltestellen sind in das Netz des Rufbusses integriert worden. An ihrer Erscheinung ändert sich vorerst nichts. Die neu hinzugekommenen Haltestellen sind virtuell, das heißt, dass sie weder mit einem Haltestellenschild gekennzeichnet, noch anderweitig erkennbar sind. Alle Haltestellen sind jetzt definierte Punkte, die der Rufbus ausschließlich nach vorheriger Bestellung anfährt. In der App sind diese Punkte auf einer Karte eingezeichnet, bei Bestellung über das Telefon wird erklärt, wo man auf den Rufbus warten soll.
Was ist dabei die wichtigste Änderung?
Einfach an der Haltestelle warten, bringt nichts. Der Bus muss aktiv gerufen werden, sonst kommt er nicht.
Wartet der Rufbus, wenn man nicht pünktlich an der Haltestelle ist?
Nein, denn es sind ja noch andere Haltestelle zu bedienen. Auch Wunschankunftszeiten sind nicht garantiert.
Warum startete der Rufbus vor dem Regel- im Probebetrieb?
Um schnellstmöglich in das neue System einzusteigen und Lernerfahrung zu sammeln, hat die Stadtverwaltung auf Basis eines einstimmigen Beschlusses im Stadtrat den Probebetrieb direkt vergeben. Für den Regelbetrieb ab Mai 2025 erfolgte die Vergabe in einer Ausschreibung nach europarechtlichen Kriterien.
Änderungsbekanntmachung Dezember 2024
Unterlagen für Vergabe Dezember 2024
Warum bleibt nicht alles wie bisher?
Der Mühldorfer Stadtbus war zwar bislang eine recht verlässliche Größe für viele Bürgerinnen und Bürger, aber niemals ein optimales Angebot. Seit vielen Jahren unternahm die Kreisstadt Mühldorf a. Inn letztlich vergebliche Anstrengungen, die Taktung zu verbessern oder nicht erschlossene oder erreichbare Flecken in der Stadt anzubinden. Der Stadtbus war überdies zuletzt nicht mehr auf langfristiger Vertragsgrundlage unterwegs. In dieser Gemengelage zeigte eine Mobilitätsanalyse der Deutsche Bahn-Tochter ioki GmbH auf, dass in Mühldorf eine flexiblere, komfortablere und letztlich in allen Belangen bessere Nahverkehrslösung möglich wäre. Auf dieser Basis beschloss der Stadtrat im April 2023 einstimmig, von Linien- auf Rufbusse umzusatteln.
Stadtratsbeschluss zum Linienbedarfsverkehr
Fahren in Mühldorf jetzt gar keine Linienbusse mehr?
Doch, die bisherigen Stadtbus-Linien 3 und 4 verkehren weiter im überörtlichen Verkehr, jetzt in alleiniger Regie des Landratsamtes. In einer Pressemitteilung des Landratsamtes vom 26. Juni 2024 heißt es dazu: "Die Linien 10/11 (Stundentakt) der Firma Vorderobermeier fahren weiterhin von Richtung Töging/Teising über die gewohnten Haltestellen ins Stadtgebiet Mühldorf, ebenso die Linien 30 (Stundentakt) der Firma Brodschelm und die Buslinie 7548 (Zweistundentakt) der Firma Weber aus Richtung Ecksberg." Nicht mehr unterwegs sind von 1. Juli 2024 an die bisherigen Stadtbuslinien 1 und 2. Klar aufgeteilt sind jetzt die Zuständigkeiten: Linienverkehr Landratsamt, Rufbus Kreisstadt Mühldorf a. Inn.
Was ändert sich bei der Schülerbeförderung?
Nichts, die Schulbusse sind von der Umstellung nicht betroffen.
Sie haben noch Fragen?
Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen rund um das neue Rufbussystem können Sie sich telefonisch an Daniela Goldbacher wenden: 08631/612 402.
"Stadtbus" ist der Name des bis Ende Juni 2024 in Mühldorf verkehrenden Linienbusses. Hier zu finden sind die jährlichen Berichte der Verwaltung zum Stadtbus.