Fragner ist eine historische Berufsbezeichnung für einen Kleinhändler. Die Fragner fungierten als Zwischenhändler, sie „fragten“, ob sie etwas kaufen oder verkaufen könnten, vor allem Alltagsgegenstände wie Salz, Kerzen, Seifen, Kleingeräte aus Holz oder Eisen, teilweise auch Lebensmittel. Diese verkauften sie dann in der Stadt von Tür zu Tür weiter. Sie standen in der Hierarchie zwischen den Kaufleuten in den Stadthäusern und den Marktverkäufern auf dem Wochenmarkt, der in Mühldorf immer am Dienstag abgehalten wurde. Bereits im Jahr 1350 waren in Mühldorf genaue Vorschriften für Fragner und Händler erlassen worden. Im Jahr 1868, als die Zünfte aufgelöst wurden, gab es noch 15 Fragner in der Stadt. Ab 1899 war die Gasse bis zur Umbenennung als Badgasse bekannt. Haberkasten und Kornkasten sind seit Jahrhunderten die prägenden Baudenkmäler in der Fragnergasse.
Auszug aus „Die Mühldorfer Straßennamen“ von Dr. Reinhard Wanka
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